GD Marhold ist voll des Eigenlobes für die von ihm geleistete Arbeit

In der heutigen Sitzung der Untersuchungskommission stellte Generaldirektor Marhold sich selbst und der von ihm geleisteten Arbeit das beste Zeugnis aus. Statt konkreter Antworten gab es Wiederholung der ewig gleichen Lobgesänge auf seine Führung der Unternehmung KAV. Fragen zur massiven Kritik des Kontrollamtes an der Führung des KAV und am unternehmerischen-betriebswirtschaftlichen Ergebnis wurden bei der Beantwortung genauso ignoriert, wie die Beschwerden von Angehörigen und PatientInnen über die Missstände, die zur Einsetzung der Untersuchungskommission geführt haben.
Allerdings konnte auch Marhold die Tatenlosigkeit der verantwortlichen StadträtInnen Brauner und Wehsely
und seine eigene bei der Ausbildung von PsychiaterInnen nicht in Abrede stellen. Obwohl
seit Jahrzehnten der Bedarf an PsychiaterInnen ständig steigt, reagiert der KAV bis heute nicht darauf. Der KAV schöpft seit Jahren nicht alle zur Verfügung stehenden Ausbildungsstellen für PsychiaterInnen aus. Bis heute sind im OWS, trotz des gravierenden FachärztInnenmangels, von 26 Ausbildungsstellen lediglich 18
besetzt.
Symptomatisch für die verfehlte Personalpolitik des KAV ist auch, dass es bis heute vom KAV verabsäumt wurde, für die seit zwei Jahren bestehende neue Ausbildungsordnung für die Psychiatrie einen Antrag
bei der zuständigen österreichischen Ärztekammer auf Anerkennung als Ausbildungsstätte zu stellen. Das bedeutet, dass frei werdende Ausbildungsstellen nicht nachbesetzt werden können, weil keine Ausbildungsberechtigung nach der neuen Ausbildungsordnung vorliegt. Der KAV steuert damit wissend in ein noch größeres personelles Debakel bei den FachärztInnen. Die Ausbildung dauert 5 – 6 Jahre. Die Versäumnisse können also nicht durch hau-ruck-Maßnahmen, wie z.B. die Aufnahme von vermehrt TurnusärztInnen in der Psychiatrie, behoben werden. Die bereits jetzt bestehende massive quantitative und qualitative Unterversorgung in der Wiener Psychiatrie wird sich in den nächsten Jahren noch dramatisch zuspitzen. Der Einzige, der mit dieser Leistung sehr zufrieden ist, ist der Herr Generaldirektor.

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