Direktorin Herbeck verleugnet die Realität

In der heutigen Sitzung der Untersuchungskommision hat der Turnusärztevertreter im psychiatrischen Zentrum im OWS – Dr. Roland Grassl – massiv auf den Personalmangel im ärztlichen Bereich hingewiesen. Die KollegInnen würden am Limit ihrer Belastbarkeit arbeiten. Noch zu Beginn des Jahres 2008 konnte an keiner einzigen Abteilung in der Psychiatrie die Mindestbesetzung mit FachärztInnen gewährleistet werden. Seit Beginn der Untersuchungskommission wurden vermehrt TurnusärztInnen in der Psychiatrie angestellt. Die dringend benötigten – aber noch unausgebildeten – KollegInnen verstärken nun die ärztliche Präsenz.
Die wenigen FachärztInnen stehen unter großem Druck, die noch unerfahrenen ÄrztInnen schnellst möglich auszubilden.
Allerdings wird die vollständige Ausbildung noch Jahre dauern. Es wäre dringend an der Zeit, das der KAV initiativ wird und die Primarii verpflichtet, in dieser kritischen Personalsituation, ebenfalls Nachtdienste zu leisten. Außerdem sollte der KAV ein attraktives Angebot erstellen, um FachärztInnen für die Psychiatrie im OWS zu gewinnen.
All diese Probleme sieht die zuständige Direktorin Herbek nicht.
Konfrontiert mit einem brandaktuellen Schreiben von den dienstplanerstellenden ÄrztInnen, die sich außerstande sehen, die Nachtdienste (von 13 Uhr bis 9 Uhr früh) im Otto Wagner Spital ausreichend mit FachärztInnen zu besetzen, antwortete die zuständige Managerin des KAV mit Realitätsverleugnung. In dem Schreiben heißt es zu den Folgen des Personalmangels für die Ärzteschaft: „Defizite in der Ausbildungsqualität, vermehrte Erschöpfung, Burn out, Krankenstände (..)“. Weiter sprechen die ÄrztInnen von drohender Einlassungsfahrlässigkeit im Umgang mit PatientInnen und Einbußen in der Basisversorgung. Als „worst case scenario“ stellen die PsychiaterInnen die Notwendigkeit der Schließung von Abteilungen in Aussicht.
Die verantwortliche Direktorin Herbek musste eingestehen, dass ihr dieser Brief bekannt ist. Sie weigerte sich, die darin geschilderten Zustände als Realität anzuerkennen und qualifizierte den Hilfeschrei der ÄrztInnen als Einzelmeinung ab.
Hiermit bewies Herbek wieder einmal die Elfenbeinturmmentalität der Unternehmensführung im KAV nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Hinterlasse einen Kommentar

Du hast noch keine Kommentare.

Comments RSS TrackBack Identifier URI

Hinterlasse einen Kommentar