Wer nichts weiss, muss alles glauben.

Wir haben viel zuwenig tagesklinische Betten, sagt Herr Prof. Wancata in seinem Vortrag zur Versorgungssituation in der Wiener Psychiatrie. Es fehlt außerdem an aussagekräftiger Forschung, die es ermöglichen würde, wichtige Fragen zu beurteilen.
So hat sich die Fachwelt in den vergangenen Jahren unter anderem um die Bewertung herumgedrückt, ob Netzbetten ein zumutbares und geeignetes Mittel sind, notwendige Beschränkungen vorzunehmen. Man weiß viel zuwenig darüber, wie PatientInnen die unterschiedlichen Beschränkungsformen (Gurten, Netzbetten geschlossene Zimmer) hält Frau Prof Gutierrez-Lobos in ihrem Referat fest.
Was sie selbst fachlich von Netzbetten hält, wollte oder konnte sie nicht sagen. Nur soviel: sie persönlich würde sich weder mit Gurten, noch mit Netzbetten oder im Zimmer beschränken lassen wollen.

In Bezug auf die Rolle der Angehörigen haben sich beide Fachleute aber sehr klar und unmissverständlich geäußert: ihnen kommt in der Versorgung eine zentrale und verantwortungsvolle Rolle zu. Ihre Leistung wertzuschätzen und ihre Stimme zu hören, ist in einer modernen Psychiatrie daher unverzichtbar.

Die konkrete Frage, ob die Angehörigenorganisation HPE daher in der Untersuchungskommission zu Wort kommen sollte, beantworteten die beiden sachverständigen Zeugen daher mit einem unmissverständlichen „Ja“.

Die SPÖ wird sich angesichts dieser klaren Positionen gründlich überlegen müssen, ob sie mit ihrer undemokratischen Ablehnung HPE (Angehörigenorganisation) zu hören, auch weiterhin den Betroffenen Schweigen verordnen und Ausgrenzung zumuten kann.

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